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cynefìn und VUCA sind einfache Beschreibungen der heutigen Welt, an denen du deine Handlungsoptionen ableiten kannst.

Cynefín und VUCA verstehen – Dein Weg vom Chaos zur Klarheit

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So kommt dein Projekt (oder Unternehmen) vom Chaos zur Klarheit.

C y n e f í n:

Dave Snowden hat eine sehr verständliche Einordnung von der Welt, die uns umgibt, vorgenommen – er hat es das Cynefín Modell genannt. (C y n e f í n –  wird künèwin ausgesprochen). Da Dave ein Waliser ist – ist das auch ein walisisches Wort und es bedeutet soviel wie Lieblingsort, Heimat bzw. die Welt in der wir leben.

VUCA:

Der Begriff VUCA wurde vom US Army War College als Reaktion auf den Zusammenbruch der UdSSR geprägt. Mit dem Untergang des “Ostblocks” als “der einzige Feind” bestand die Herausforderung darin, in einer Situation der Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit neue Wege der Wahrnehmung und der Reaktion zu finden und umzusetzen.

Wie Cynefín und VUCA die Produktentwicklung strukturiert

Ich habe mich vor einiger Zeit mal mit einem Mitarbeiter eines kleineren Softwareunternehmens unterhalten. Wir kamen im Rahmen der Unterhaltung irgendwann auf die Art und Weise, wie die Softwareentwicklung bei denen so abläuft. 

In seiner Firma gibt es ein Ticketbearbeitungssystem und jeder schreibt seine Aufgaben da rein. Dann gibt es viele Themen, die bearbeitet werden und diese werden “Projekte” genannt. Jeder entscheidet selbst, was er gerade macht bzw. was gerade wichtig ist. Sozusagen „im Flow“ tauchen neue to-do’s auf und die werden sofort in das Ticketsystem geschrieben. Es gibt auch verschiedene Meetings, in denen besprochen wird, was gerade wichtig ist und wo es Probleme gibt. Die Meetings sind lockere Zusammenkünfte, in denen jeder reihum erzählt, was er gerade macht. 

Sein Fazit war: Insgesamt ist alles etwas stressig…aber es ist auch sehr flexibel.

Nur das Genie beherrscht das Chaos?

Also – wir haben hier ein Startup – alle sind hochmotiviert und voller kreativer Ideen – jeder macht was er will und alle machen mit. Die Schwarmintelligenz hat dazu geführt, dass auch irgendwie etwas Funktionierendes bei raus kommt. Denn es gibt ja auch ein Produkt, was die Kunden kaufen. Und das Produkt entwickelt sich immer weiter… aber irgendwie kommt es chaotisch rüber. Aber ist chaotisch denn eigentlich schlecht? Was Chaos eigentlich ist und welche anderen Arten von Herausforderungen oder Aufgaben es gibt, das wird sehr schön im Cynefín-Modell von Dave Snowden erklärt.

Höre dazu auch folgende Folge des agilophil-Podcasts:

Die 5 Felder des Cynefín Modells

Also in welcher Welt leben wir? Die Welt in der wir leben hat bestimmte Herausforderungen für uns – und die können wir ganz grob in 4 Arten aufteilen: es gibt einfache oder klare Dinge, komplizierte Dinge, komplexe Dinge und chaotische Dinge – und es gibt Dinge, die sich nicht in die 4 Kategorien einteilen lassen.

Fahrrad - klar.
Den meisten Menschen ist ein Fahrrad klar.

1. Feld: klar (oder einfach)

Du kennst das ja auch – jeder kennt das: Wann ist etwas klar? Klar ist etwas, das wir genau vorhersehen können – bei der Sesamstraße gibt es diese wunderbare „was passiert dann Maschine“ – Derjenige, der die Maschine gebaut hat, wusste genau, was an der jeweiligen Station passiert – und konnte so das Endergebnis vorhersagen. Zumindest dachte Kermit das…

Immer wieder nett anzusehen: https://youtube.com/watch?v=cog2a3YeDMM

Wunderschöne Beispiele für funktionierende „Was-passiert-dann-Maschinen“ gibt es übrigens auf Youtube auch bei Josephs machines: https://www.youtube.com/channel/UCbNvfx3rYYxEopnRGxfu53Q

Wissen und Erfahrung führt zu Klarheit

Wir haben hier einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung. Wir können also beurteilen, was zu tun ist. Wir haben das notwendige Wissen dazu. 

Und hier kommt ein wesentlicher Punkt, warum ich den Begriff “klar” auch viel besser als den Begriff “einfach” finde: Es ist nicht von vorne herein festgelegt, was klar ist – sondern wir erarbeiten es uns. Es wird dann klar, wenn wir das nötige Wissen haben. Wenn wir die nötigen Erfahrungen gesammelt haben. Daher ist das auch für jeden von uns was Anderes. Ein Kind steht vor der sehr schwierigen Aufgabe, Fahrradfahren zu lernen – für die Erwachsenen ist Fahrradfahren einfach – klar – (jedenfalls, wenn man es als Kind gelernt hat). Für den Auszubildenden ist die Doppelte Buchführung ein Buch mit sieben Siegeln, für den erfahrenen Steuerberater ist das klar wie Kloßbrühe. 

Bild eines landenden A380
Flugzeuge sind komplizierte Gebilde, aber nicht komplex

2. Feld: kompliziert

Die nächste Stufe ist “kompliziert” – hier haben wir weniger Erfahrungen und Wissen parat, wir müssen analysieren, was zu tun ist und so die richtigen Schlüsse draus ziehen. Bei komplexen Herausforderungen ist das Wissen nicht jedem bekannt oder es ist nicht offensichtlich. Wir brauchen Spezialisten dafür – vielleicht auch spezielle Analyseverfahren oder -techniken, die nicht jedem bekannt sind. Aber – und dafür sind Experten da – mit diesem Wissen wird die Herausforderung klarer – also letztlich auch vorhersehbar. Mit speziellen Verfahren oder auch Werkzeugen sind komplizierte Herausforderungen beherrschbar.

Komplizierte Produktentwicklungen am Beispiel des Flugzeugbaus

Ein A380 ist ein höchst kompliziertes Gebilde – aber mit der richtigen Anzahl von Spezialisten, die die entsprechende Ausbildung haben und über die richtigen Werkzeuge verfügen ist es möglich, so ein Flugzeug zu bauen – und zwar oft (es wurden immerhin bis März 2021 331 Stück davon gebaut – und die würden alle noch fliegen, wenn sich nicht die Marktsituation in der Zivilen Luftfahrt gravierend geändert hätte…die Produktion wurde dann ja eingestellt, nun sind alle ausgemustert bzw. eingemottet – aber das nur am Rande).

Du merkst – der Übergang von klar zu kompliziert ist fließend und hängt vom jeweiligen Kenntnis- oder Erfahrungsschatz des Betrachters ab. Dinge, die für Erwachsene klar und einfach sind, sind für Kinder kompliziert oder auch komplex – aber dazu komme ich gleich. Wir haben es hier aber auch mit Dingen zu tun, die vorhersehbar sind. Mit der entsprechenden Erfahrung – einem best practice oder good practice Beispiel – ist es möglich, ein gewünschtes Ergebnis zu erreichen und zu planen. Die Lösung für die Aufgabe ist dann richtig und lässt sich immer wieder finden.

Was wir noch nicht kennen, ist komplex.
Was wir nicht kennen, ist komplex. Wir müssen ausprobieren

3. Feld: komplex

Und nun betrete ich die andere Seite der Herausforderugen – die Seite der Überraschungen – Bei komplexen Dingen ist es nicht möglich eindeutig richtige Antworten zu finden, weil hier die Beziehungen von Ursache und Wirkung nicht bekannt sind. Überraschungen liegen an der Tagesordnung. Es gibt oft mehrere richtige Wege, von denen manche besser sind als andere – nur weiß man das vorher nicht.

Versuch macht klug

Im komplexen Umfeld sind Versuche und Experimente nötig, um Muster zu erkennen. Im Nachhinein ist es dann möglich, Mechanismen und Gesetzmäßigkeiten zu erkennen. Und das gibt Hoffnung – wenn Du Muster erkennen kannst, nachdem sich ein System verhält, kannst Du auch Gesetzmäßigkeiten ableiten. Du musst also probieren. Im komplexen Bereich gibt es noch große keine Erfahrung. Diese muss erst erarbeitetet werden. Es gibt kein best-Practice – auch keine gute Praxis, sondern es ist relatives Neuland. Vielleicht hast Du etwas ähnliches schon mal gemacht – aber das – was jetzt gerade zu tun ist, machst Du zum ersten Mal. Oder Du hast es schon mal in einem anderen Kontext gemacht. Kurz – du probierst – erkennst Zusammenhänge – und findest praktische Ansätze -> probiere, erkenne, reagiere ist also die Vorgehensweise.

Was wir von Kindern lernen können

Kinder haben keinen Erfahrungsschatz – sie probieren alles aus. Wie fühlt sich das an? Wie schmeckt das? Wie funktioniert das? Alles wird in die Hand oder in den Mund genommen. Auch Laufen, Sprechen usw. sind Dinge, die wir uns langsam erschließen. Die für uns einfachsten und klarsten Dinge waren für uns am Anfang alle schwierig und komplex. Oder hat Deine Mutter Dir mit einem Grammatikbuch das Sprechen beigebracht?

Ein Feuer brennt chaotisch
Niemand kann den Verlauf der Flammen vorhersagen

4. Feld: chaotisch

Und dann gibt es noch den Bereich der den allermeisten Menschen am unangenehmsten ist – das ist der chaotische Bereich. Hier gibt es keine Zusammenhänge zwischen Ursache und Wirkung. Es gibt keine überschaubaren Muster. Es gibt nur Unruhe, Unsicherheit und Turbulenz. Du hast hier überhaupt keine Erfahrung. Als wenn Du als außerirdisches Wesen auf unsere Welt gebeamt worden wärst und überhaupt nicht wüsstest, wie das hier abläuft. Alles ist Fremd, alles ist neu, du kennst weder Sprache noch Kultur! Wenn du in sowas aufwachst, erkennst du sofort: das ist nicht gut. Du bist nicht Herr (oder Frau) der Lage, daher gibt es in der chaotischen Welt auch nur eine Handlungsmaxime: Das ist das TUN. Handle sofort, um in einen der anderen Bereiche zu kommen. Versuche irgendwohin zu kommen, wo es einen Hauch einer Ordnung gibt.

Chaos kann zu Innovation führen

In Start-Up-Unternehmen findest Du oft ein Situation ohne Praxis – Von den Gründern oder dem Team wurde so etwas noch nie gemacht. Der Markt ist noch nicht bekannt. Man weiß nicht, was die Kunden eigentlich wollen. Es gibt keine Erfahrung darin, eine Firma aufzubauen oder Teams zusammenzustellen. Nichts ist bekannt; keine Praxis. Aber hier – und das ist wieder das Positive der Medaille – entstehen die größten Innovationen! Hier gibt es keine langen Analysen, sondern hier wird sofort etwas probiert! Und am Ende hat man Erfolg oder auch nicht.

Wenn du Erfolg hast, dann kann der verblüffend sein. Hier können Dinge herauskommen, die man nicht hätte planen können – die einfach passieren. Dinge, die gar nicht zusammengehören, bekommen plötzlich einen Sinn! Der sich aber auch nur dann zeigt, wenn scheinbar sinnlose Dinge passieren. Sehr oft sind Produkte aus purem Zufall entstanden. Einfach handeln und dann mal schauen, was man draus mache kann. Post-its sind ein gutes Beispiel dafür. Penicillin auch.

5. Feld: Unordnung

Dave Snowden hat in seinem Cynefín Modell auch einen Platz gelassen für Dinge, die sich nicht direkt zuordnen lassen – hier berücksichtigt Dave die Tatsache, dass alles veränderbar ist. Es ist immer möglich von einem zu einem anderen Zustand zu springen. Von einem klaren und einfachen Bereich kannst Du durch kleine Maßnahmen in einen ganz anderen Bereich springen. Stell Dir ein Puzzle vor, dass fertig gepuzzelt auf dem Tisch liegt und dann kommt jemand und stößt den Tisch um und alles fällt runter. Die Ordnung ist durch ein einziges Ereignis in Chaos übergegangen. So verhält es sich auch zum Beispiel bei Revolutionen (Der Sturz eines Monarchen (- hier haben wir ein einfaches System) führt zum Chaos in dem jeder gegen jeden Kämpft. Sowas hatten wir in der Geschichte des öfteren.)

Warum Experimentieren für Startups wichtig ist

Falls du in der Situation bist, ein Startup Unternehmen aufzubauen, wirst du dir die Frage schon gestellt haben: „Wo will ich hin?“ , „Was will ich erreichen?
Um das herauszufinden sind Versuchsanordnungen notwendig. Du wirst also eine Hypothese aufstellen und prüfen, ob diese eintritt oder nicht.

Design Thinking – eine bewährte Methode, die dabei hilft

Eine Arbeitsweise, die hochflexibel die Schwarmintelligenz der Mitarbeiter nutzt, um zufällig entstandene Ergebnisse zu produzieren, ist am Anfang gut und hilfreich. Design Thinking verbindet die schnelle Ideenfindung – also aus dem Chaos das Handeln – Erkennen – Reagieren mit dem komplexen Probieren, Zusammenführen und Aussortieren. So gibt es einen geführten Pfad aus dem Chaos hin zu einer komplexen Produktentwicklung.

Design Thinking Flow
Design Thinking hilft strukturiert aus dem Chaos zu entfliehen
Was ist eigentlich VUKA?

Vor dem Mauerfall war die Welt noch in Ordnung. Jeder wusste, wer sein Feind war. Man konnte sich wunderbar ärgern aber wusste auch (so vernünftig waren am Ende glücklicherweise alle), dass man es nicht übertreiben durfte, da jeder in der Lage war, den andern zu zerstören. Ein wirklicher Krieg war also sinnlos. Daher provozierte man sich, rüstete auf – um später wieder abzurüsten. Immer mit dem Ziel auf Augenhöhe und mit einem gewissen angstvollen Respekt voreinander die Welt vor dem Abgrund zu bewahren. Irgendwie merkwürdig,  aber es war doch klar. 

Der Mauerfall änderte die Weltordnung
Der Mauerfall änderte die vorher gefestigte Weltordnung

Aber dann passierte es: Die klare und einfache Weltordnung verschwand! Der eiserne Vorhang fiel und die sozialistische Welt bzw. der Warschauer Pakt lösten sich in Wohlgefallen auf. Der ehemals starke Verband zerbrach und viele neue Einzelstaaten kamen auf. Die Welt zersplitterte in viele kleine Schauplätze. Ein Ereignis führte zu einer grundlegenden Änderung der bestehenden Weltordnung. Wir gingen in den undefinierten 5. Bereich des cynefin Modells über. Manche vielleicht auch in den Chaotischen. 

Eine neue Strategie für eine neue Weltordnung

Anfang der 1990er Jahre machte sich die US Army natürlich Sorgen um ihre Strategie. Eine bisherige langfristige Strategie auf Basis einer klaren Weltordnung war nicht mehr sinnvoll und auch nicht mehr möglich. Und so überlegte man am US Army War College, wie man nun vorgehen sollte: 
Bei einer Konferenz im Februar 1991 kamen die Dinge zusammen. Die Ideen von Warren Bennis (zusammen mit seinem Kollegen Burt Nanus) wurden aufgegriffen und man unterhielt sich über die Definition strategischer Führung in einem “flüchtigen, unsicheren, komplexen und mehrdeutigen globalen Umfeld…”

Höre dazu auch folgende Folge des agilophil-Podcasts:

VUCA ist ein Akronym

für die englischen Begriffe:

  • volatility ‚Volatilität‘ (Unbeständigkeit),
  • uncertainty ‚Unsicherheit‘,
  • complexity ‚Komplexität‘ und
  • ambiguity ‚Mehrdeutigkeit‘.

Heute wird VUCA oft als Beschreibung der neuen Welt verstanden. Für mich bedeutet es eigentlich eine vertiefende Beschreibung des komplexen Bereiches aus dem cynefín Modell. Die Erkenntnis ist: wir lieben zwar komplizierte Dinge, aber die Welt um uns herum ist immer komplexer geworden und wir müssen lernen damit umzugehen.

Was also bedeutet Vuca nun im Einzelnen?

Volatilität

Volatility oder Volatilität beschreibt die Stärke von Schwankungen im Laufe der Zeit.

An Aktienkursen oder Rohstoffpreisen ist das leicht zu verstehen: Nehmen wir mal den Dow-Jones-Index. Der wurde 1884 gebildet und benötigte mehr als 100 Jahre, um den Wert von 10.000 Punkten zu überschreiten. Die nächsten 10.000 Punkte wurden dagegen in weniger als vier Jahren erreicht. Der DAX stieg im November 2020 um 15 Prozent – sowas gab es bis dahin noch nie. Wir müssen uns also daran gewöhnen, dass es immer stärkere Schwankungen gibt – sowas widerspricht allerdings vielen früher gemachten Erfahrungen.

Und darauf müssen sich alle Marktteilnehmer immer und immer wieder neu einstellen. Volatilität beschreibt auch sowas wie eine Flüchtigkeit, weil bestimmte Phänomene kurzfristig sehr präsent sind, um anschließend schnell wieder in der Versenkung zu verschwinden.

Alte Glaubenssätze müssen überdacht werden

Das Stabilität ein Ziel ist, welches wir durch bestimmte Maßnahmen dauerhaft erreichen können, ist ein Glaubenssatz, den wir ändern müssen. Denn diese dynamischen Veränderungen werden nicht mehr verschwinden!

Unsicherheit

Mit Uncertainty ist die Unsicherheit gemeint, durch die es immer schwieriger wird, Ereignisse und deren Effekte vorherzusagen.

Bestes Beispiel ist der Brexit. In endlosen Debatten wurden mögliche Auswirkungen diskutiert. Doch selbst heute wissen wir noch nicht genau, wohin diese Reise führen wird. Der Bitcoin ist eine ähnliche Geschichte. Wie sollte man darauf kommen, dass das in den späten 90er Jahren mal von einigen Nerds entwickelte, digitale Zahlungsmittel, bei dem man früher mal 1000 Bitcoins für eine Pizza bekommen konnte, heute Werte annimmt, die jenseits aller Vorstellungskraft liegen.

In VUCA beschreibt der Begriff Unsicherheit also die Unvorhersehbarkeit von Ereignissen. Je mehr “Überraschungen” der Kontext bietet, desto unsicherer ist er.

Auch hier fallen Glaubenssätze zum Opfer

Früher galt, dass die Unternehmensentwicklung durch präzise und langfristig definierte Zielvorgaben und Strategien gesteuert werden kann. Heute wird zunehmend der Fokus auf den „Purpose”, also den Sinn und Zweck des Unternehmens gelegt. So gibt es mehr Flexibilität bei der Ausrichtung der Unternehmensaktivitäten, ohne die generelle Richtung aus den Augen zu verlieren.

Komplexität

Die Komplexität wird durch die Anzahl der Einflussfaktoren und ihre gegenseitige Abhängigkeit beeinflusst.

Die Komplexität bezieht sich auf die immer weiter zunehmende Anzahl von Verknüpfungen und Abhängigkeiten, die dafür sorgt, dass wir die Welt nicht mehr durchschauen.

Der Begriff “komplex” muss vom Begriff “kompliziert” unterschieden werden. Hier kommt wieder das cynefín Modell ins Spiel. Denn die Begriffe komplex und kompliziert werden beide oft falsch und gleichwertig verwendet. Ein kompliziertes System liefert vorhersagbare Ergebnisse. Vielleicht nicht von jedem, so dass Expertenwissen notwendig ist. Aber vorhersagbar ist es.  Im allgemeinen lassen sich komplizierte Systeme auch vereinfachen. 

Komplexe System liefern keine eindeutigen Vorhersagen, höchstens mehrere Möglichkeiten. Ein komplexes System reagiert sozusagen „beleidigt“, wenn man versucht, es zu vereinfachen – getreu der Erkenntnis aus Kanban: Lokale Optimierung verlangsamt den Gesamtprozess.

Und uns begegnet überall eine riesige Zahl von Möglichkeiten – es wird immer schwerer den richtigen Weg zu finden!

Ein weiterer Glaubenssatz wird widerlegt 

Früher waren wir überzeugt,  dass es für jedes Problem eine richtige Lösung und Entscheidung gibt. Heute wissen wir: Für komplexe Probleme gibt es das nicht! Es gibt nur eine Hypothese und wir müssen später herausfinden, ob diese gut war und eintrifft, oder nicht. Und Hypothesen überprüft man mit Experimenten. Versuch macht klug…das haben wir es wieder.

Ambiguität

Die Ambiguität – man könnte auch Ambivalenz sagen – beschreibt also die Mehrdeutigkeit von Fakten oder Aussagen.

Mehrdeutigkeit beschreibt die Mehrdeutigkeit einer Situation oder Information. Selbst wenn viele Informationen verfügbar sind, kann die Bewertung immer noch mehrdeutig sein. Kommunikation enthält oft ein hohes Maß an Mehrdeutigkeit. Problematisch dabei ist, dass die Beteiligten sich dessen oft gar nicht bewusst sind. Wenn Du mal den Begriff „Ambiguität“ bei Wikipedia nachschlägst, wirst Du ein witziges Beispiel finden: Ein Schild des Polizeipräsidiums Nordhessen mit der Aufschrift: “Dieser Bereich wird zur Verhütung von Straftagen durch die Polizei videoüberwacht”. – Tja – wer begeht hier die Straftat ? Die Polizei? – Du kannst ja mal drüber nachdenken…

Auch hier fallen beliebte Glaubenssätze in sich zusammen

Wie zum Beispiel die Annahme, dass wir eine Situation richtig einschätzen können, wenn wir nur „alle Fakten auf den Tisch legen“. Wir wissen nie, was „alle Fakten“ wirklich bedeutet! Niemand kann abschließend behaupten alle Fakten zu kennen. 
Unumstößliche Wahrheiten sind also immer schwerer zu finden!

Höre auch folgende Folge des agilophil-Podcasts zum Thema Strategie in der VUCA-Welt:

Was kannst Du tun, um in der VUCA-Welt zu bestehen?

Die Entwicklungen der VUCA-World führen dazu, dass bisher gültige und akzeptierte Glaubenssätze hinterfragt werden müssen.

Glaubenssätze beschreiben Denkweisen, die unser Verhalten über längere Zeit bestimmen, ohne dass wir sie noch regelmäßig hinterfragen. Sie werden einfach von unserem Hirn auf „gültig“ gesetzt und von Generation zu Generation weitergegeben.

Es gibt einen agilen Werkzeugkoffer, mit dem Du die Herausforderungen der VUCA-Welt bewältigen kannst. Wir „Fahren auf Sicht“ – wir erlauben uns jeden Monat, jede Woche, jeden Tag zu lernen und schlauer zu werden. Neues Wissen, neue Technologien, neue Konzepte fließen laufend in die Ziele und Strategien sowie in deren Umsetzung ein.

Deshalb ist die Ausrichtung auf den Sinn des Unternehmens so wichtig. Wir müssen verstehen, wozu wir da sind – Was ist der Zweck der Existenz deines Unternehmens oder deines Projekts? Die Frage nach dem großen „WOZU“ ist essentiell für die weitere Entwicklung deines Unternehmens.
Je klarer und einfacher dieses WOZU zu verstehen ist, desto besser für dich – für dein Unternehmen, deine Kunden und deine Mitarbeiter*innen.
Und die agile Vorgehensweise selbst folgt sehr strikten Regeln, wenn wir mal an Scrum denken.
Also gilt: Auch agiles Vorgehen muss gelernt und verstanden sein.

Du kannst VUCA mit Agilität begegnen!

Werde zu einem agilophilen,  „agil-liebenden“ Menschen!

Du musst keinen riesigen strategischen Aufwand betreiben, um dein Unternehmen in einen hidden Champion zu verwandeln. Die Strategie ist nämlich eigentlich ganz einfach. Werde agilophil und mache aus Deinem Unternehmen ein agiles Unternehmen. Lass Dir dabei helfen, diesen Weg zu gehen. Gehen musst Du ihn aber selbst, sonst wird das nichts – soviel kann ich Dir schon sagen

Aber du musst dich nicht alleine auf den Weg zum agilen Unternehmer machen. Wenn du dich persönlich weiterentwickeln willst, weil du erkannt hast, dass dein Unternehmen nur agil wachsen kann, wenn du persönlich auch wächst und es vorlebst. Du wirst mental Türen öffnen, die bisher verschlossen waren. Denn hinter diesen Türen wirst du Ressourcen in dir entdecken, die du bisher noch nicht kanntest. Das sind die Ressourcen, die du aber brauchst, um ein agil-liebender, also agilophiler Unternehmer zu werden. Die Genialität steckt in dir, lass sie uns gemeinsam ans Tageslicht holen, so dass du und deine Firma davon profitieren können.

Wenn du mehr darüber wissen möchtest, wo du dabei stehst, dann vereinbare ein Gespräch mit mir, so können wir gemeinsam klären, welche Möglichkeiten sich ergeben.

Aber du bist nicht alleine – umgib dich mit den Leuten, die dieselben Herausforderungen haben ,wie du – du findest die agilophile Community auf LinkedIN:

„IT-Unternehmer verändern die Welt“

In der Gruppe bekommst du wertvolle Tipps zu deiner persönlichen Weiterentwicklung und zur agilen Transformation deines Unternehmens. Du lernst gleichgesinnte Unternehmer kennen und erlebst einen lebhaften Austausch zu den Themen, die dir am Herzen liegen.